Donnerstag, 6. November 2008

Feuergott, Gamblestar und Regenmacher

Was bleibt, wenn einer geht?
Etwas anders war Er immer. Sanfter als alle anderen. Ausdauernd, wenn Ihn etwas gefesselt hat. Tagealte Asche von einem Lagerfeuer hat er wieder zum Brennen gebracht. Beim Spielen am C-128 hat er alle Rekorde geschlagen und wenn die anderen lieber nach hause zum Essen sind hat er weiter gemacht. Er wäre noch länger bei uns gesessen hätte sein Oma nicht angerufen damit er nach Hause geschickt wird. So oft hat sie uns guten Hollersaft und sogar Sekt gebracht, weil so viele Kinder bei uns gespielt haben. Am Rand des Schwimmbeckens hat er tanzartige Bewegungen gemacht - und es begann zu regnen. Mehr als einmal!

Eine Zeit lang lebt man so nebeneinander her. Wohnt in der Nachbarschaft, spielt, geht zusammen in die Schule, streitet und versöhnt sich wieder. Und irgendwann geht jeder seinen eigenen Weg. Dann trifft man sich nicht oft oder vielleicht gar nicht. Was dem anderen passiert, wie er lebt oder wie es Ihm geht, weiß man nur vom Hörensagen. Keine Chance nachzufragen. Nur Vermutungen.

So Lebt man dahin. Und das ist auch gut so.

Meistens, jedenfalls. Die Ausnahme?!

Wenn eine Traueranzeige ins Haus gebracht wird.

„Mutter, Bruder, Großeltern geben in tiefer Trauer bekannt…..
…30 jährig heimgeholt wurde..“

Vater... nein, der fehlt, weil er schon vor ein paar Jahren vorausgegangen ist!

Aber wie gut hab ich Ihn wirklich gekannt? Den Feuergott, Gamblestar und Regenmacher?

Zu wenig, viel zu wenig.
Mit vielen anderen hab ich inzwischen Augenblicke geteilt - Augenblicke, mit dem Bewusstsein, selbst wenn Sie oder Er nicht mehr meinen Weg kreuzt, so hab ich Sie oder Ihn doch gekannt!

Roland wird mir immer in Erinnerung bleiben! Und auch die anderen Siedlungspiraten.. mögen sich unsere Wege abermals kreuzen!!

Georg Spirek

www.spirek.at