Donnerstag, 18. November 2010

Die 4 Stufen des Lernen

Die 4 Stufen des Lernens!
Oder „Warum Meister nicht vom Himmel fallen!“.

Jeder von uns hat schon einmal richtig gut gelernt und profitiert noch heute davon. Vielleicht weißt Du es nicht mehr aber Du hast mehr gelernt, als jeder Akademiker es in seinem Leben tut, als Du ein kleines Kind zwischen 0 und 6 Jahren warst. Du lerntest eine total unbekannte Sprache. Du lerntest Dich und andere Menschen zu unterscheiden. Du lerntest Raum zu begreifen. Du lerntest überhaupt einmal zu greifen. Von rechtzeitig die Toilette benutzen ganz zu schweigen. Und Du lerntest das Gehen.
In letzter Zeit mal darüber nachgedacht wie komplex das Gehen ist, wenn Du es nicht schon völlig automatisiert hättest als Kind? Dieser Prozess ist durch die 4 Stufen des Lernens fest in Deinem Unbewussten verankert. Dein Körper weiß von alleine was zu tun ist wenn Du einen Schritt machen möchtest.

Und diesen Prozess kannst du auf alle Lerninhalte anwenden die Dir wichtig sind.

1.       Unbewusst unfähig: Stell Dir vor, Du wirst in diese Welt geboren und hast keine Ahnung was hier so abgeht. Du hast von vielen Dingen so sehr keine Ahnung, dass Du nicht mal sagen könntest „Das Konzept GEHEN kenne ich nicht.“ Du hast kein Bewusstsein darüber, dass es so etwas gibt und daher kannst Du es auch nicht.
Anderes Beispiel: Angenommen es ist jemand weit weg von der Zivilisation geboren und hat von Auto, Straßen und Verkehr noch nie etwas gesehen und gehört. Dieser Mensch könnte nicht mal sagen „Autofahren gibt es nicht“.
In dieser Stufe sind wir unbewusst und unfähig
2.       Bewusst unfähig: Eines Tages, nachdem Du schon gelernt hast, dass es Dich gibt und andere Menschen und manche besonders nett sind und Dir zu essen geben, fällt dir auf, dass die Anderen sich etwas schneller fortbewegen als Du. Während du so auf dem Rücken liegst, könnte Dir aufgefallen sein, dass die Hände mit den kurzen Fingern die etwas weiter weg vom Mund angewachsen sind, aber bequem auch in den Mund zu stecken sind, auch noch einen anderen Zweck haben könnten.
Dann bist Du in der zweiten Stufe des Lernens angelangt. Dir ist jetzt klar: Da gibt es etwas, dass kann ich (noch) nicht.
3.       Bewusst fähig: Nach einer Weile fängst du dann an zu experimentieren und die neue Fähigkeit die Du entdeckt hast zu entwickeln und zu üben. Willkommen! Diese Stufe heißt Training.
Du wiederholst die Schritte, die Du bei anderen gesehen hast, nimmst Feedback und wenn es nicht geklappt hat, dann versuchst Du es auf eine andere Art und Weise nochmal. Diesen Prozess wiederholst Du dann immer wieder. Bis….

4.       Unbewusst fähig: …bis Du den Ablauf völlig an Dein Unbewusstes übertragen hast.
Du denkst dann nicht mehr darüber nach sondern tust es einfach. Machst einen Schritt nach dem anderen und legst große Distanzen zurück ohne einmal daran zu denken, wie der richtige Ablauf ist  und wie du Unebenheiten ausgleichst.
Willkommen in der Stufe der Meisterschaft!


Wenn Du jemanden siehst, bei dem alles ganz einfach und perfekt aussieht dann könnte es sein das dieser Mensch viel Zeit in Stufe 3 verbracht hat.

Fragt man solche exzellenten Könner dann voller Bewunderung „Wie machen Sie das?“ kommt sehr oft ein Achselzucken und der lapidare Kommentar „Hm, keine Ahnung, geht irgendwie von selber!“ Das ist eine sehr ehrliche Antwort, bringt uns nur leider nicht weiter.
Wenn es darum geht diese exzellente Fähigkeit zu lernen – z.B. in einem Modeling Projekt – bringen uns die vier Stufen des Lernens dann weiter, wenn wir Fragen stellen, die unsere eigen Stufe entsprechen.

z.B. „Ich habe gerade entdeckt, dass ich diese Fähigkeit noch nicht habe, was hat Sie in diesem Stadium einen wesentlichen Schritt weiter gebracht?“
Dann werden sehr wahrscheinlich Antworten kommen mit denen Du etwas anfangen kannst.

Kinder können in vielen Bereichen Lehrmeister für uns sein.
Darauf werde ich noch öfter Bezug nehmen.


PS: HEUTE ABEND - RELAUNCH um ca. 20 Uhr: WWW.SPIREK.AT

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