Montag, 15. November 2010

Fehler oder Feedback

„…schließlich gehört das gewaschene Gewand in die dafür vorgesehenen Schränke…“
Der Tag sollte 25 Stunden haben, höre ich immer wieder. Für alles, was zu tun ist und noch wünschenswert wäre zu tun, ist der Tag oft zu kurz. 
Natürlich gibt es viele Dinge zu erledigen: Noch ein Anruf, die nächste Wäschetrommel, das Angebot muss noch raus, dem lieben Freund noch ein Mail schreiben, und vieles mehr.
Die Frage, die man sich stellen könnte, ist: „Sind es die richtigen Dinge, die man tut?“
Aus einem Coaching das ich metavidieren durfte stammt folgende gelungene Intervention:
Die Klientin beschwert sich über andauernde Überlastung am Arbeitsplatz.
Es war eine Geschichte die mit dem Arbeitsplatz vordergründig nichts zu tun hatte. Der Coach erzählte von einer Bekannten die mit vier Kindern und einem Ehemann eine große Menge Wäsche zu erledigen hatte. Das Waschen war kein Problem, aber die getrocknete und gebügelte Wäsche aus dem Keller in die Wohnung und dann in die Schränke zu bringen war eine Schinderei.
Die ersten Versuche waren meist nur kurzfristig von Erfolg gekrönt. Einen Nervenzusammenbruch vortäuschen, wurde bald durchschaut. Dauerhaftes Hinweisen und Einteilen ging nur so lange die Aktivität akribisch überwacht wurde. Das war mindestens genauso ungemütlich wie die Arbeit selber zu machen. Wäschekörbe in den Weg stellen als Hinweis: „Da muss doch jeder sehen was zu tun ist!“ wurden schlicht ignoriert. Eher zufällig beobachtete sie eines Tages wie einer der Familienmitglieder die benötigte Wäsche einfach aus einem der bereitgestellten Körbe zupfte, sich in der Waschküche umzog und die Schmutzwäsche direkt zur Waschmaschine legte.
Das widerstrebte, schließlich gehört das gewaschene Gewand in die dafür vorgesehenen Schränke. Alles andere wäre doch unerhört, gar nicht denkbar, oder?
Nach kurzer Entrüstung, nahm die Bekannte diesen Hinweis ernst und richtete die Waschküche entsprechend ein. Vor vollendete Tatsachen gestellt übernahmen die anderen den „Vorschlag“ bereitwillig. Zusätzlich zu der weggefallenen Arbeit  wurde in den Zimmern auch noch Platz frei und seitdem herrscht eine bessere Stimmung durch den Wegfall eines Zankapfels.
Schlussfolgerung? keine Ahnung! es ist nur eine Geschichte...

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